Dsungarischer Zwerghamster

(Phodopus sungorus)


Systematik

Der dsungarische Zwerghamster, kürzer Dsungare, gehört zur Gattung der Kurzschwanz-Zwerghamster (Phodopus). Es wird auch die Schreibweise Dschungare oder Dshungare verwendet. Welcher Schreibweise man den Vorzug geben soll, ist eine Frage der Illiteration, d.h. der Eindeutschung des russischen Originallauts, was nach meinem Kenntnisstand hier nicht klar ist.
Desöfteren wird der Dsungare im Zoohandel völlig unrichtig als Seidenhamster angeboten. Dies ist jedoch eine Zuchtform des Goldhamsters. Auch "schwarze Dsungaren" existieren nicht, es handelt sich um Campbells.


Copyright: Conny Müller Copyright: Lea Schneider


Vorkommen

Wenngleich das Hauptverbreitungsgebiet des Dsungaren Sibirien ist, erhielt er seinen Namen von der chinesischen Region Dsungarei, in der er vorkommt. Weiter bewohnt der Dsungare die Mongolei, die Mandsurei und Kasachstan. Im Winter schützen ihn seine behaarten Pfoten und das dichte Fell vor der Kälte.




Ehemals als Versuchtstier aus den Laboratorien stammend, ist der Dsungare der bekannteste Zwerghamster und schon seit den 1970er-Jahren im Zoohandel erhältlich. Durch die hohe Zutraulichkeit, die er erreichen kann, stieg seine Beliebtheit als Heimtier kometenhaft in die Höhe. Schnell machte er dem Goldhamster Konkurrenz.
Wäre da nicht der Wehmutstropfen plötzlich auftretender Beißereien von anfangs noch gut verträglichen Junghamstern ab der Geschlechtsreife ...

Der Dsungare - gut in Kleingruppen zu pflegen?


Copyright: Conny Müller

Kann man die Eltern mit dem
Nachwuchs zusammenlassen?

Für meine Buchrecherchen habe ich damals viele Halter und Züchter/innen von Zwerghamstern befragt. Deren Erfahrungen deckten sich weitestgehend mit den meinen, widersprachen aber den Aussagen der meisten Bücher.


Beinahe schon gab es einen Aufschrei, als mein Buch auf den Markt kam und zum Verhalten der Zwerghamster das genaue Gegenteil von dem zu lesen war, was in den allermeisten Büchern stand. Zwei Ausnahmen bildeten die Biologen und Autoren Günther Schmidt und Horst Bielfeld.

Wem sollen wir nun glauben, wurde in Kritiken gefragt - wovon einige wenigstens noch ernsthaft fragten, andere aber nur herumalberten und etwa meinem Buch den "Hamster-Literaturpreis" verliehen. Die Reaktionen erstaunen nicht. Wenn ich auch versucht habe, dem etwas vorzugreifen, sei es im Vorwort, sei es mit einer Untermauerung meiner Aussagen durch wörtliche Zitate von Halter/innen und Züchter/innen, so war mir doch klar, dass es schwer sein würde, gegen renommierte Autoren anzuschreiben, von denen einige tatsächlich einen Doktortitel besitzen und ich diesbezüglich nichts vorzuweisen habe.

Ich betone, dass es nicht meine Absicht war, im "Allround-Schlag" andere Autoren anzugreifen. Wenn aber in Goldhamsterbüchern, in denen Zwerghamster nur unter ferner liefen abgehandelt sind, immer wieder bedenkenlos von verträglichen Dsungaren die Rede ist, die gut in Kleingruppen gehalten werden können, dann spricht daraus offenkundig ein Mangel an eigener Erfahrung. Dasselbe gilt für den Ruf der angeblich ausnahmslos scheuen Roborowski-Zwerghamster oder der bissigen Campbell-Zwerghamster.




Copyright: Anja Linder von www.rennmaeuse.info


Der Dsungare ist von den gängigen Zwerghamsterarten am unverträglichsten. Anfänger/innen wird zur Einzelhaltung geraten. Trotzdem kenne ich auch Berichte von sehr verträglichen Dsungaren, wo ein Tier nach dem Tod des Gefährten stark trauerte.





Der Dsungare ist besprochen in "Mein Zwerghamster zu Hause" und in "Mein Hamster zu Hause". Ich bitte um Verständnis, dass ich mich in manchen Punkten zurückhalte. Ich habe Vorgaben vom Verlag, dass ich über die in meinen Büchern erscheinenden Tiere nur auszugsweise berichten darf.



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