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Mittagsmaus(Meriones meridianus) ![]() Zahm wie eine Ratte, nicht nur am Mittag! Ein lustiger Vertreter der Rennmäuse. Freundlich auch zu anderen Nagern
kennzeichnet sie ein ruhiges Wesen und große Zahmheit, die sie bei guter Pflege und Aufzucht erreichen kann.
Ein Kritiker sprach bei meinem Bericht über die große Zahmheit der Mittagsmaus von Einzelerfahrungen. Das ist nicht zutreffend. Die ganze Gruppe auf der Börse verhielt sich ähnlich zahm. Das waren immerhin etwa zwanzig Tiere. Auch der Nachwuchs meiner Tiere wurde sehr zutraulich. Systematik
Die Mittagsmaus gehört zur Unterfamilie der Rennmäuse (Gerbillinae) und Gattung der Sandmäuse (Meriones).
Von der Systematik eigentlich zutreffender ist die deutsche Übersetzung Mittagsrennmaus. Ich
bleibe beim Namen Mittagsmaus wegen seines größeren Charmes.
Aussehen Die Körperlänge der Mittagsmaus beträgt 14 cm, damit ist sie etwas größer als ihre mongolische Verwandte. Der Schwanz misst 12 cm und endet in einer dunkelgrauen Quaste. Der Körperbau ist kräftig und etwas pummelig. Die Schnauze verläuft sehr spitz, was ihr ein verschmitztes Aussehen verleiht. Der Fellansatz am Rücken ist von kräftigem grau und verläuft in sandbeige. Der Bauch ist weiß. Aus den hübschen Knopfaugen leuchtet die Iris bei näherer Betrachtung bläulich. Alles in allem, eine aparte Rennmaus! Unterschiede zur Sundevall-Rennmaus Der Körperbau der Mittagsmaus ist etwas pummeliger, die Kopfform ist langgestreckter. Die Schnauze ist zwar weitaus spitzer als die der Mongolischen Rennmaus, doch etwas weniger spitz als die der Sundevall-Rennmaus. Die Hinterläufe der Mittagsmaus sind deutlich kürzer als die der Sundevall-Rennmaus, auch die Zehen sind kürzer. Dazu fällt das unterschiedliche Bewegungsverhalten auf. Die Mittagsmaus ist ein mäßiger Kletterer und lässt sich im Vergleich zur Sundevall-Rennmaus beinahe als schwerfällig bezeichnen. Auffallend sind die unterschiedlich großen Augen. Die der Sundevall-Rennmaus sind verglichen mit der Mittagsmaus fast schon riesig und weisen auf ein streng nachtaktives Tier, wogegen bei der Mittagsmaus wie bei der Mongolischen Rennmaus mehrstündige Aktivitätsphasen mit mehrstündigen Schlafphasen über 24 Stunden hinweg abwechseln. Im Verhalten findet sich der weitere Unterschied, dass bei der Mittagsmaus für die Zucht große Becken von wenigstens 1 m Länge benötigt werden, andernfalls stellt sie die Vermehrung ein, während die Sundevall-Rennmaus sich übereinstimmenden Züchterangaben zufolge selbst auf engem Raum vermehrt. Die Fellfarbe gibt keinen Aufschluss über die vorliegende Art, da die Färbung der Mittagsmaus etwas variabel ist. Hepner (deutsche Transkription Gepner, WALKER) führt an, dass die verschiedenen Unterarten ihre Fellfarbe dem sandigen Untergrund anpassen. Ausgeglichener Charakter Hervorzuheben ist noch die große Ausgeglichenheit, wogegen die Sundevall-Rennmaus und die Mongolische Rennmaus viel lebhafter sind. Meine Mittagsmäuse waren zeitlebens sehr ausgeglichen und nagten nur ein einziges Mal während meiner Anwesenheit am Gitter. Als sie einmal beim Graben die Wasserflasche zugeschüttet hatten, registrierte ich plötzlich einen ungewohnten Lärm. Seitdem hängt die Flasche auf einer zweiten Ebene, und ich habe die Mittagsmäuse nie wieder nagen gehört, obwohl sie gerne dicht unter dem Gitterdeckel saßen, was Mongolische Rennmäuse leicht zum Gitternagen verleitet. Wo erhält man sie? Bei den von mir gehaltenen Mittagsmäusen handelte sich damals um einen Import aus der Mongolei (wo im übrigen weder weder die Pakistan-Rennmaus noch die Sundevall-Rennmaus vorkommen). Zur Zeit ist meines Wissens die Mittagsmaus bei keinem Züchter in Deutschland erhältlich. Eine Zeitlang wurde sie von holländischen Züchtern gezüchtet, die die Tiere auch auf Börsen in Holland, Österreich und Deutschland anboten. Hier heißt es, sich immer wieder einmal umzuhören. ![]() Ein letztes Bild von Nadia zum Abschluss.
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